Der Weg nach Bethlehem
Personen: (3) |
A, B, C |
Spieldauer: | ca. 8 Minuten |
Szene: | Die Kinder spielen als die, die sie sind, ohne Kostümierung; der Spielplatz ist zunächst womöglich im Nebenraum des Christbaumzimmers oder zumindest möglichst weit vom Baum weg, damit der Weg zur Krippe und Baum ein tatsächliches Gehen ist; den Spielern schließt sich die Gemeinschaft der Feiernden, die Familie, an. Vor dem Spiel ist ein Adventlied zu singen. Die betreffenden Namen der Kinder sind beliebig einzusetzen. |
A: | Peter, hast g'hört, der Messias isch kommen! |
B: | Was redst? Von wem hast denn das vernommen? Ist schon ein paar tausend Jahr, daß sie ihn prophezei'n, Aber keiner bis jetzt hat sich können freu'n .... |
A: | Ob du's glaubst oder net - i weiß es ganz g'wiß, Weil die Nandl, die mir's g'sagt hat, kei' Spirifankerl is. In einem Stall in Bethlehem soll er liegen irgendwo. Als ein klein's Kindl in der Krippen, zwischen Heu und Stroh. Und Hirten haben am Feld die Engel g'seh'n ..... |
B: | Halt ein andern zum Narrn, mi kannst net andreh'n! Engel!!! Das sagt er so, als ob das nix war'... |
A: | Und net nur einen - das ganze himmlische Heer!!! Wahr ist's - so glaub's doch! Sie haben auch g'sungen! |
B: | Und vielleicht gar wie die Bock' umag'sprungen.... |
A: | Aber nein; jetzt gib Ruh und hör einmal her: Sie haben g'sungen: "Gott in der Höh' sei Ehr!" |
B: | So? |
A: | Und dann soll Fried' auf Erden sein! |
B: | Wann's wahr wär' - schön wär's! |
A: | Nur für die allein. Die ein' guten Willen haben. Willst du? - I'will. |
B: | Was- Frieden? -Aja! |
A: | Na, dann sei ganz still. Und komm mit mir, das Kindl anbeten. |
B: | Wann i's nur verstehen möcht! - Du hast leicht reden!... |
A: | Verstehen brauchst gar nix, nur glauben mußt' können, Daß man so ein klein's Kindl den Herrgott darf nennen. |
B: | Und was sagst? In ei'm Stall soll er liegen? Der g'hörat ja doch in ei Fürstenwiegen! |
A: | Ja weißt, i mein', das hat er extra so g'macht, Das hat er sich grad für uns so schön ausgedacht. Denn in ein Schloß könnt' man net so leicht geh'n. Da täten's zwei Kinder vielleicht schiach anseh'n. Magst net? -1 tat so gern das Kindl anschau'n! |
B: | Wann'st meinst, dann geh. Ich glaub's halt nocht nicht. Und das ganze kommt mir vor wie eine Märcheng'schicht'. |
(Je nach der Situation kommt entweder aus dem Christbawnzimmer oder vom Christbaum her C mit einer Kerze oder einem Windlicht in der Hand.) | |
A: | Da schau, da kommt wer -, den kannst' fragen; Der wird bestimmt die Wahrheit sagen. |
C: | In einem Kripplein liegt ein Kind, Da steht ein Esel und ein Rind, Dabei ist auch die Jungfrau klar, Maria, die das Kind gebar. Jesus, der Herre mein, Der war das Kindelein. Da sang Ihm aller Engel Chor Mit süßen Stimmen hoch empor. Gloria, Lob und Preis zumal Sei Gott gesagt im Himmelsaal. Jesus, der Herre mein, Der war das Kindelein. |
B: | Entschuldigen Sie - kommen Sie von Bethlehem her, Oder woher haben's denn sonst die gottselige Mär? |
C: | Ich hab' Ihn gesehen, drum weiß ich's ganz g'wiß, Daß das Kind unser Herr und Messias is'. |
A: | I bitt, können Sie uns den Weg hin zeigen? Wir möchten so gern nach Bethlehem aufisteigen! |
C: | Ist ein harter Weg bis Bethlehem hin, Sind gar oft Steiner und Gruben drin! Find't net jeder; nur der, der drauf wart', der drauf sinnt, Dem nichts so viel wert ist, wie der Weg zu dem Kind, Dem zündet Gott ein Lichterl an, Daß er auch wirklich glauben kann. Wer bittet, wer glaubt, wer Vertrauen hat, Dem schenkt Gott, der Herr, auch Seine Gnad', Daß er den Weg wirklich finden möcht'. Hundert und tausend Wege sind recht. Einer für jeden. Lebet wohl! - Jeder den Weg für sich finden soll. |
(C geht in der Richtung nun Baum; wenn dieser im Nebenzimmer steht, ist jetzt Gelegenheit, die Türe ganz zu öffnen, so daß der Lichtschein des angezündeten Christbaumes hereinfällt.) | |
B: | Jetzt weiß i net..., was das für ein Mensch g'wesen is'.. Wie der g'red't hat! |
A: | Das ist gwiß - Weißt, was i mein? Daß's ein Engel war! |
B: | Geh du... du bist ja völlig a Narr! Aber 'glaubt hab' i dem, was er zu sagen gehabt hat. Und i geh' jetzt drauflos in die Bethlehemstadt! |
A: | Obst den Weg find'st? |
B: | Die Nacht ist klar, Die Sternderln leuchten so wunderbar, Die werden mir schon die Steiner aufzeigen, Und daß i in keine Gruben tu einisteigen. |
A: | Und schau, von dort drüben kommt helleichter Schein! Vielleicht geht's gar dort zu der Krippen 'nein! |
B: | I bin auf einmal so munter und froh .... Benedicamus Domino! Weißt -, singen wir was! |
A: | Hast recht; fang an! |
B: | Ob ich den Weg wirklich finden kann? |
(Nun wird ein gemeinschaftliches Lied gesungen. "Grünet Felder" oder "Als ich bei meinen Schafen wacht" oder "Zi Bethlehem geboren"... Währenddessen gehen A und B dahinter alle anderen zum Christbaum, dort erwartet sie C.) | |
C: | Das Kindlein, das Maria hält, Ist Gottes Sohn, der Herr der Welt, Gebor'n so arm auf Erden. Es kommt zu uns, das heil'ge Kind, Die wir gar sehr verstöret sind In Not und viel Beschwerden. Der Heiland ist es und der Held, Der wider alle Feind' sich stellt Auf dieser dunklen Erden. Und wer es mit dem Kind wagt, Am Ende muß ganz unverzagt, Sehr stark und fröhlich werden! |
A: | Jesu, du Heiland aller Welt, Dir dank ich Tag und Nacht, Daß Du Dich hast zu uns gesellt Und diesen Jubel bracht. |
B: | Du hast uns erfreuet, die Erde erneuet, Den Himmel gesenket, Dich selbst uns geschenket. |
Alle: | Dir, Jesu, sei Lob, Ehr und Preis! |
(Den Abschluß des Spieles bildet wiederum ein gemeinschaftliches gesungenes Weihnachtslied.) | |
Ende |